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Werners letzter Start

Unser ältestes Vereinsmitglied, Werner Röder, ist am 16.11.2024 im Alter von 95 Jahren gestorben. Wir sind unendlich traurig. Der Segelflugplatz Dingel ohne Werner – kaum vorstellbar.

Werner, der Unverwüstliche, das alte Raubein, der schon seit langem zur alten Garde gehörte und dennoch den Generationenwechsel auf seine ganz persönliche Art gemeistert hat. Werner, der gerne laut polterte und dennoch einen ganz eigenen, ganz feinen und sensiblen Kern hatte.

Werner Röder hatte in den letzten Kriegsjahren fliegen gelernt. Nach vielen Umzügen und Stationen fand er seine fliegerische Heimat in Hofgeismar, wo er in jungen Jahren gewohnt hat. Gemeinsam mit seiner Frau Elfi hat er über viele Jahre unser Vereinsleben mitgestaltet. Unermüdlich sind die beiden zur Stelle gewesen, wenn Hilfe gebraucht wurde. Elfi und Werner waren auf vielen Fluglagern, Wettbewerben und anderen Veranstaltungen dabei und haben ungezählte Abendessen für die hungrige Meute nach dem Flugbetrieb zubereitet.

Bis zuletzt hatte Werner regen Anteil an allem, was auf der Dingel geschah. Bis vor einigen Jahren ist er im Doppelsitzer mitgeflogen und hat aus der Luft per Handy seinen Freundeskreis darüber informiert, dass er gerade mit dem Segelflugzeug überlandfliege. Und wenn tagsüber das Festnetztelefon (wer nutzt noch das Festnetztelefon??) auf der Dingel klingelte, war sofort klar: Werners täglicher Kontrollanruf zur Abfrage der allgemeinen Anwesenheit und des lokalen Wetters.

Werner war ein sehr langes und sicher nicht immer einfaches Leben vergönnt, das er fast bis zum Schluss in den eigenen vier Wänden verbringen konnte. Er war unendlich stolz auf seine vier Kinder, viele Enkel und Urenkel, von denen glücklicherweise viele in seiner Nähe wohnten.

Werner ist jetzt zu seinem letzten Flug gestartet und schaut auf uns alle herunter. Und wenn es abends nach dem Flugbetrieb donnert und blitzt, wird es Werner sein, der uns im gewohnten Tonfall erinnern will „Das Abendessen ist UNAUFGEFORDERT zu bezahlen!“.

Wir trauern mit seinem Sohn Uwe, seinem Bruder Bodo und der ganzen Familie Röder.

Wir sind so dankbar, dass es ihn gab und werden ihn nicht vergessen!