Allgemein, Highlights,

„Mein Herz schlägt für das Sauerland!“

Da flogen vor kollektiver Freude die Thermikhüte in die Luft: Alle vier Trainees unseres Streckenfluglehrgangs am Himmelfahrtswochenende, Henrik, Fabian, Jan und Marcel, waren nach einem spannenden Flug wieder auf der Dingel gelandet! Das lange Wochenende begann auf der Dingel bereits am Mittwoch Abend mit einem ausgiebigen Briefing. Die Wetteraussichten der kommenden Tage wurden als gemischt eingeschätzt.

Obgleich der Donnerstag eher pessimistische Aussichten versprach, trafen sich die Teilnehmer zur Vorbereitung eines möglichen Streckenfluges, um die Routine der Flugvorbereitung und Programmierung zu üben. Mit einer ganz frühen Außenlandung von Henrik mit der LS 8 in der Platzrunde (Höhe an der Position: 0 m Grund) war das Thema Außenlandung erfreulicherweise abgehakt.

Nachdem aufgrund niedriger Basishöhen nur Platzflüge möglich waren, endete der Tag leider mit einem Fahrwerksschaden an der ASG 32 nach der Landung. Das Konzept, die TB gezielt für die Streckenflugausbildung zu nutzen, war damit für dieses Wochenende leider hinfällig! Somit wurde für die Folgetage auf die Einsitzer ausgewichen.

Am Freitag und Samstag wurde endlich geflogen! 250-300 km lange Strecken in Richtung Südwesten wurden ausgeschrieben. Beim ersten Flug am Freitag ging die Thermik nur langsam los. Es gab durchaus am Anfang Schwierigkeiten, oben zu bleiben. Für die geplante Strecke Dingel – Asslar – Attendorn – Dingel erfolgte der Abflug Richtung Süden in kleinen Gruppen (1-2 Trainees pro Trainer). Eine lange Gleitstrecke bis zum westlichen Edersee stellte die ersten Nerven auf die Probe. Hier rettete die erste echte Sonneneinstrahlung die Piloten mit einem 3m Bart aus niedriger Höhe vor der Außenlandung! Nach der ersten Wende in Asslar gab es gute Thermik mit der Tendenz zum Abtrocknen, allerdings hatten die Startschwierigkeiten viel Zeit gekostet. Die zweite Wende Attendorn wurde daher nicht mehr angeflogen. In guten thermischen Bedingungen versuchen die Trainees, tragende Linien Richtung Dingel zu finden. Dies gelingt bis Breuna sehr gut. Ein letzter Bart bringt alle nach Hause.

Am Samstag ging es erneut ins Sauerland. Dingel – Asslar – Schameder – Dingel hiess die Aufgabe, die für das LS8-Team (Frederic – Henrik) erstmal am Dörnberg endete. Die beiden werden dort erneut geschleppt und mit besserem Wetter südlich von Kassel belohnt. Die Teams Michael – Marcel und Steffen – Fabian – Jan umrundeten die erste Wende an der Asslarer Hütte. Das LS8-Team entschied sich, die zweite Wende Schameder direkt anzufliegen, da durch die ungeplante Landung am Dörnberg viel Zeit vergangen ist. Das Wetter ist noch besser als am Vortag! Die Jungs verlieben sich ins Sauerland! „Mein Herz schlägt für das Sauerland!“

Die alte Hymne von Zoff wird wiederentdeckt und erlebt ein echtes Dingel-Revival. Wolkenstraßen und starkes Steigen ermöglichen einen entspannten Heimflug. Yeah! Für den Sonntag zeichnete sich eine mögliche Gewitterbildung ab, weswegen keine Flüge mehr durchgeführt wurden.

Fazit dieses Lehrgangs: Die Trainees erkannten die Komplexität des Streckenfliegens und mussten feststellen, dass es (wie in jedem Sport) auch beim Segelfliegen auf Üben, Üben und aufs Üben ankommt. „Es war spannend, die Taktik verschiedener Trainer zu beobachten.“ – „Die Theorie vorher war gut. Aber leider muss ich erkennen, dass ich besser kurbeln muss!“ – „Die Vor- und Nachbereitung der Flüge haben mir viele Informationen gegeben.“ – „Ich muss einfach mehr fliegen!“. Die Selbstkritik klingt heraus, aber dennoch konnte die Trainees Trainees Henrik, Fabian, Jan und Marcel ihre Freude über die durchgeführten Flüge nicht verhehlen. Die Trainer Steffen, Frederic und Michael bekräftigten ebenfalls ihre Zufriedenheit über die durchführten Flüge. Steffen lobte insbesondere die erkennbare Verbesserung und Umsetzung von Vor- und Ratschlägen der Trainees über die Tage. Selbstkritisch nahmen sich die Trainer vor, die Vor- und Nachbereitungen für einen nächsten Streckenfluglehrgang noch konstruktiver zu gestalten. Freddy stellte ausdrücklich den Spaß am gemeinsamen Überlandfliegen in den Vordergrund und hofft sehr, dass hier ein ganz großer Funke übergesprungen ist! Das Streckenflugtraining soll in dieser Saison im Wochenendbetrieb weitergeführt werden. Kai, Johannes und hoffentlich bald auch wieder die ASG 32 stehen dafür zur Verfügung.