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Treppchenplatz bei der DMSF

Ulrike Teichmann ist erneut in der Segelflug-Nationalmannschaft

Die Pfalz ist die „Toskana Deutschlands“ – selbst im Supersommer 2018 war es hier immer noch ein bisschen heißer als im Rest des Landes. 35 Teilnehmerinnen und 30 Teilnehmer waren vom  4.07.-03.08. in Lachen-Speyerdorf bei Neustadt/Weinstaße in Club-, Standard- und Rennklasse am Start. Nach 2016 war es dieses Jahr das zweite Mal, dass die Deutsche Meisterschaft der Frauen (DMSF) gemeinsam mit einer Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft 2019 ausgetragen wurde. Für den LSV Hofgeismar e.V. war Ulrike Teichmann im Team mit Conny Schaich vom
Segelfliegerclub Stuttgart e. V., beide LS8, in der Standardklasse dabei. Das Ziel für die beiden war natürlich die erneute Qualifikation für die Nationalmannschaft.

An zehn von elf möglichen Wertungstagen wurde in Lachen geflogen – was für ein Wettbewerb!
Hier ein Bericht von Ulrike:
„Bei der Hitze kamen wir Piloten genauso wie unsere Rückholer auf dem Flugplatz an die Grenzen. Ohne Wasserflasche war niemand unterwegs, weder bei der Flugzeugvorbereitung, am Start oder beim Briefing. Respekt vor meinem Vater Harro, der das alles mitgemacht und überall unterstützt hat. Till war zum ersten Mal als Rückholer dabei und hat mir von morgens bis abends immer wieder Aufgaben bei der Flugzeugvorbereitung abgenommen. Danke, Du hast einen großartigen Job gemacht! Wer hätte gedacht, dass wir zehn Tage bei 32-37°C segelfliegen?

Wir Piloten wurden maximal entschädigt: Die Thermik war super, oft hohe Wolkenbasis bei Cumulusthermik. Letztlich ist es in der Luft irgendwann angenehmer als am Boden, und nach der Landung wartete die Abkühlung aus dem Wasserschlauch. Unsere Aufgaben führten meistens Richtung Osten. Wir mussten uns entscheiden, ob wir über den Odenwald oder durch das Kraichgau fliegen. Die Entscheidung war nicht immer eindeutig vorhersehbar. Am 2. Wertungstag lagen wir leider falsch: Der Odenwald wäre trotz eines großen Umwegs die richtige Wahl gewesen, während wir kurz vor dem Zielkreis außengelandet sind und viele Punkte verloren haben. Am nächsten Tag haben wir mit dem Kraichgau die bessere Wahl getroffen und die Wertung gewonnen.

Eine Aufgabe ging in den Westen. Der Pfälzer Wald ist beeindruckend – das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Im Trainingslager im Frühjahr hatten wir noch die wenigen Außenlandefelder besprochen und in die Rechner programmiert. Zum Glück brauchten wir sie nicht. Auf dem Rückweg vom Saarland sind wir über die Militärbasis Ramstein geflogen. Der Flugplatz ist selbst aus 2800 m Höhe unglaublich groß. Immer wieder kamen riesige Transportflugzeuge an uns vorbei. Teamflug macht wahnsinnig viel Spaß, ist aber nicht immer einfach. Conny und ich haben in den vergangenen Monaten an unserer Kommunikation gearbeitet. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden, so dass der Wettbewerb für uns absolut positiv verlaufen ist. Conny
wurde Deutsche Vizemeisterin, und ich bin auf dem 3. Platz. Serena Triebel hat gewonnen, so dass wir drei bis 2020 die Nationalmannschaft der Frauen in der Standardklasse stellen.“